Autor: Eike Pies
Der Pies hilft in Knochen, die Pies in den Wochen
Ungewöhnlich ist, daß eine Familie die deutsche Sprache um drei Begriffe und mehrere Redewendungen bereichert hat: Die seit dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) vor allem auf dem Hunsrück als sogenannte Knochenflicker tätigen Mitglieder der Familie Pies. In den rheinischen Wortschatz ist ihr Name eingegangen durch die Redewendung „sich piesen lassen“ (sich ärztlich behandeln lassen) und durch den Begriff „der Pies“, der heute noch auf dem Hunsrück als Synonym für „Arzt“ gilt. Das sprichwörtliche „Piesacken“ jedoch als Bezeichnung für „Pein bereiten“ oder „jemanden quälen“ (nach der besonderen, mit Schmerzen verbundenen Behandlungsmethode dieser Knochenflicker) ist in den allgemeinen deutschen Sprachschatz eingegangen.
Bei der volkstümlichen Beliebtheit dieser Knochendoktoren ist es nicht weiter verwunderlich, daß zahlreiche Dichter und Schriftsteller die Piese in Versen und Erzählungen, Romanen und Bühnenstücken, Hörspielen und Filmen verewigt haben. Der Herausgeber dieses Buches hat diese „Geschichten aus der Geschichte“ in vielen Jahren zusammengetragen. So ist ein spannendes Lesebuch zur deutschen Geschichte über eine ungewöhnliche Familie entstanden.
ISBN 978-3-930132-29-4
Diesen Artikel haben wir am Donnerstag, 28. November 2013 in unseren Katalog aufgenommen.